Manche sagen, dass Obedience Hundesport in Vollendung sei. Das stimmt natürlich. Die verschiedenen Gehorsamsübungen, die zu diesem Sport gehören, sind in einer zuletzt zum 1. Januar 2016
geänderten Prüfungsordnung festgehalten. Sich die korrekte Ausführung
dieser Übungen gemeinsam mit dem Hund zu erarbeiten, macht Hund und Halter gleichermaßen Spaß. Das Ziel, die verschiedenen Aufgaben - darunter Fußarbeit, Apportierübungen verschiedener
Schwierigkeitsgrade, Geruchsunterscheidung und Distanzarbeit - mit einem entspannt und freudig agierenden Hund zu bewältigen, ist dabei nur als Team zu erreichen. Zwang hat in der Obedience-Welt
nach unserer Auffassung nichts zu suchen, wir versuchen, für jedes individuelle Hund-Halter-Gespann die passende Trainingsidee zu finden.
"Die erste PO Obedience trat 2002 in Kraft, das erste BLV Obedience Turnier richtete Canifit am 19. und 20. Oktober 2002 aus. Damals schon wurde Ton Hoffmann aus Holland als Richter
eingeladen, seine Frau Rita wurde als Ringsteward eingesetzt." (Zitat von der Homepage des BLV).
Obedience heißt auf deutsch nichts anderes als Gehorsam. Wenn man einen Vergleich mit dem Pferdesport
sucht, so kann man sagen, daß Agility dem Springreiten und Obedience dem Dressurreiten ähnlich ist. Herkunftsland von Obedience ist Grossbritannien. Bereits 1919 führte der im Kennel Club
registrierte Alsatian Wolf Club sogenannte Working Trials durch. Während der beiden Weltkriege wurden fast ausschließlich Melde- und Sanitätshunde ausgebildet. Erst nach dem 2. Weltkrieg wurden
wieder spezielle Gebrauchshundeprüfungen, die die Gebrauchstüchtigkeit und Vielseitigkeit der Hunde zeigen sollten, durchgeführt. Der erste Only Obedience Test fand am 22. Oktober 1949 im Norden
Londons statt. Diese Prüfung war für alle Rassen offen, dennoch starteten fast ausschließlich Deutsche Schäferhunde, oder Alsatians, wie sie damals in England genannt wurden. Eine neuer
Hundesport war entstanden.
Schon seit 1955 sind die Obedience-Championships ein fester Bestandteil der alljährlich stattfindenden
größten Hundeausstellung der Welt - der Crufts Dog Show. Hundesport vom Feinsten und Harmonie in Vollendung. Großbritannien hat diesen Sport in 50 Jahren zu etwas Besonderem gemacht, es werden
nicht nur hervorragend ausgebildete Hunde gezeigt, auch Stil, Eleganz und die Freude an der Arbeit mit Hunden haben diesen Sport geformt. Es bleibt zu hoffen, daß sich etwas von der Einstellung
der Briten zu diesem Sport und zu ihren Hunden auch hier bei uns durchsetzen wird.
Rüden und Hündinnen werden auf der Crufts immer getrennt gerichtet. Doch bevor man die Ehre hat, den grünen
Teppich der Crufts zu betreten, muß man sich hierfür qualifizieren. Für jeden der diese Sportart liebt ist es sicherlich der größte Traum, einmal im Leben auf der Crufts starten zu können.
Obedience wird auch seit ca. 20 Jahren in den skandinavischen Ländern praktiziert. Seit 1996 ebenso in der Schweiz und Österreich. Seit dem Jahr 2000 gibt es auch für Deutschland eine
Prüfungsordnung und dieser neue Sport wird von vielen Hundesportlern gut und gerne angenommen. 2004 wurde das Reglement erneut geändert. Im Jahr 2003 fanden auf der Crufts die ersten
Obedience-World-Championships statt, die nun jedes Jahr wiederholt werden - leider bisher ohne deutsche Beteiligung. Die FCI selbst veranstaltet jedes Jahr eine eigene Europameisterschaft für
Obedience, auch hierfür gibt es bereits einen Qualifikationsmodus.
(Copyright Text: Susi Huber).